HAMNET als Rückfallebene

Am 18.05.2014 hat übungsbegleitend eine Nachrichtenübertragung über das HAMNET aus dem Raum Göttingen nach Hannover stattgefunden. Übungsannahme war ein entgleister ICE auf der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg im Rauhebergtunnel bei Göttingen. Mehr als 700 eingesetzte Kräfte von Kreisfeuerwehrbereitschaft, Rettungsdienst und Polizei waren beteiligt. Etwa 160 Darsteller mimten die Passagiere. Die DB war mit zwei Rettungszügen vor Ort.

Übungsbeginn war in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 0100 Uhr. Gegen 0300 Uhr wurde die offizielle Verlaufsmeldung/Lagefortschreibung der Polizei durch die Funkamateure der Berufsfeuerwehr Göttingen unter dem Rufzeichen DL0BFG über das HAMNET direkt in die Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen in Hannover übermittelt. Von dort wurde als Eingangsbestätigung der Inhaltstext der Meldung per Mobiltelefon dem aufgebenden Beamten der Polizeiinspektion Göttingen verlesen. Zusätzlich wurde ihm die Meldung auch noch an seine dienstliche Mailadresse per eMail zurückgeschickt. Die Übertragungsstrecke im HAMNET ging von DL0BFG in Göttingen über DB0SN Gaußturm – DB0EAM Kassel – DB0KTB Köterberg – DB0SHG Süntelturm – DB0ROD Deister in die ZPD. Zur Anwendung kamen gewöhnliche eMailclients. Als „Mailserver“ diente eine alte PacketRadio-Mailbox bei DB0UHI in Laatzen, die auch über einen POP3/SMTP-Zugang verfügt. Übertragen wurde die Lagemeldung als MS-Office-Datei und einige MB Bilddatei von der Situation bei DL0BFG.

Mit dieser Aktion konnte nachgewiesen werden, dass die Infrastruktur des Amateurfunkdienstes durchaus als Rückfallebene in Not- und Katastrophenfällen in Betracht gezogen werden kann.